40 Jahre THP Schweiz – Eine Zeitreise

1983 – Gründung Das Hunger Projekt Schweiz

1983 wurde das Hunger Projekt Schweiz von Elisabeth Stern (Präsidentin), Elly Cantor, Odile Thiers und Pierre Barbey in Genf gegründet. Elisabeths Begegnung mit dem 1977 gegründeten globalen The Hunger Project (THP) in  San Francisco war entscheidend. Mehrere Jahre engagierte sie sich nebst ihrem Studium in Kalifornien für die besondere Art der  Aufklärungsarbeit, welche THP entwickelt und im sogenannten „Source Document“ festgehalten hatte.  Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz und auf einen Hinweis aus dem Office in San Francisco lernten sich Elisabeth und Elly Cantor persönlich kennen. Elly war über eine bereits engagierte kleine Gruppe in Kitzbühel/A aufs THP global aufmerksam geworden. Beide Frauen waren überzeugt, ja geradezu begeistert von der methodischen Herangehensweise und des ambitionierten Zieles «Eine Welt ohne Hunger bis im Jahr 2000». Sie waren bereit, sich für diese Botschaft und unzählige Freiwilligen-Stunden zu engagieren. Zu dieser Zeit sprach kaum jemand über die Tragödie des chronischen Hungers, der täglich 35.000 Menschen dahinraffte. Beide Frauen wollten, dass die Menschen drei grundsätzliche Dinge erkennen. 1. dass Hunger existiert, jeden Tag tötet. 2. dass er niemals in Vergessenheit geraten darf und 3. dass er zu einer politischen und wirtschaftlichen Priorität werden muss. Das Büro in San Francisco bot dem Hunger Projekt Schweiz diverse Unterstützung an – auf jeden Fall ideell, doch nie finanziell.

1990 – Wanderausstellung

Die Wanderausstellung wird auf der Buchmesse in Genf eröffnet. Ziel dieser Ausstellung ist es, die Bevölkerung für den weltweit chronischen Hunger zu sensibilisieren und die finanzielle Familie zu vergrössern. Die Ausstellung reiste durch verschiedene Städte der Schweiz.

1990 – Reise nach Moskau

1990 reiste eine Schweizer Delegation nach Moskau, um Frau Gorbatschow 60’000 Briefe zu überreichen. Eine Reise, die von Aéroleasing in Genf gesponsert wurde.

Start der Epicenterstrategie in Afrika

In den frühen 90er Jahren beginnt die Epizentren-Strategie in einigen afrikanischen Staaten Gestalt anzunehmen. Heute ist sie unser USP und zählt zu den zentralsten Ansätzen in unserer Arbeit gegen Hunger und Armut.

1991 – Besuch im Bundeshaus anlässlich des Welternährungstages

Doris Ragettli, eine treue Freiwillige, organisierte ein Treffen mit 100 Jugendlichen vor dem Bundeshaus, wo sie von Rudolf Schaller (Generalsekretär des Departements für auswärtige Angelegenheiten) und von René Felber (Bundesratspräsident) empfangen wurden. Die Jugendlichen machten darauf aufmerksam, die politischen Versprechen zur Beseitigung des Hungers nicht zu vergessen.

1999 – Beginn der Initiative für die Afrikanische Bäuerinnen

Frauen erzeugen den grössten Teil der Nahrungsmittel für den Haushaltsverbrauch in Afrika, werden aber von den offiziellen Bemühungen zur Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion fast völlig übergangen. Das Hunger Projekt hat eine neue Initiative ins Leben gerufen, um (a) ein gross angelegtes Ausbildungs- und Kreditprogramm zu entwickeln, das afrikanische Bäuerinnen wirtschaftlich befähigt, und (b) die politischen Entscheidungsträger durch eine massive Lobbykampagne darauf aufmerksam zu machen, dass die Zukunft Afrikas von der Zukunft der afrikanischen Nahrungsmittelbäuerinnen abhängt.

2003 – Start der Aufklärungskampagne zu HIV in Afrika

Als Reaktion auf die schier grenzenlose Verbreitung von HIV / AIDS weltweit in den 90er Jahren startete das Hunger Projekt 2003 eine Kampagne um insbesondere Frauen darüber zu informieren, wie sie sich schützen können. Der Workshop zu „AIDS und Geschlechtergerechtigkeit“ wurde fester Bestandteil von THPs Arbeit in den Epizentren in Afrika. Mehr als 1,1 Millionen Menschen haben bereits an diesen Schulungen teilgenommen.

2004 – Die Expertise von The Hunger Project wird immer öfter gefragt

Joan Holmes, Gründerin und damalige Präsidentin des weltweiten Hunger Projekt-Netzwerkes, wird als Beraterin für die Task Force zur Beendigung von Hunger im Rahmen der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) berufen. Bis heute hat das Hunger Projekt Beraterstatus im Wirtschafts- und Sozialrat der UNO (ECOSOC).

2007 -Auszeichnung für das ausserordentliche Engagement durch SwissRe

Anlässlich der Generalversammlung von Swiss Re am 20. April 2007 erhielten Daniel Heini, Präsident des Hunger Projekts Schweiz, und Claude Heini,Vizepräsident des Hunger Projekts Schweiz, den Milizpreis 2007 der Swiss Re. Diese Preisverleihung erfolgte in Anerkennung ihres ausserordentlichen, ehrenamtlichen Engagements für das Hunger Projekt Schweiz seit 1990 und dies neben ihrer beruflichen Tätigkeit.

2008 – 25 Jahre Das Hunger Projekt Schweiz

Rund 80 Vertretende von Behörden, aus der Politik und Entwicklungszusammenarbeit, Freunde und Partner:innen des Hunger Projekts nahmen am Jubiläumsanlass vom 22. November 2008 im Hotel Glockenhof in Zürich teil. Der Zürcher Regierungsrat Dr. Hans Hollenstein, Rosmarie Zapfl, Präsidentin der Allianz gegen den Hunger, alt National- und Europarätin, Direktor Dr. Martin Dahinden, DEZA-Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, und Martin Koller, Departementssekretär des Finanzvorstands der Stadt Zürich, würdigten die Arbeit des Hunger Projekts in ihren Grussbotschaften.

Die beiden Gäste des weltweiten Hunger Projekts, Jill Lester, Präsidentin und CEO, und Dr. Fitigu Tadesse, Vizepräsident Afrika Region, zeigten in ihren Referaten auf, wie die Entwicklungshilfe von morgen aussehen müsste. Vor allem Frauen spielen dabei eine zentrale Rolle.

2009 – ZEWO-Zertifizierung

Seit November 2009 ist THP Schweiz ZEWO-zertifiziert und hat damit erhöhte Anforderungen der Stiftung ZEWO im Umgang mit Spendengeldern zu erfüllen. Das bedingt auch, dass THP Schweiz vor Ort die projektkonforme Mittelverwendung überprüft.

2012 – Afro-Pfingsten Symposium

Namhafte Referierende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Organisationen hielten Kurzreferate und diskutierten in zwei Podiumspanels. Dazwischen wurde der Dokumentarfilm von David Syz „Hunger-Genug ist nicht genug” gezeigt. Das Hunger Projekt war in der ersten Podiumsdiskussion mit Leni Rieppel, Landesdirektorin von Deutschland, und einem gut platzierten Informationsstand vertreten. Leni Rieppel vertrat den Standpunkt des Hunger Projekts, dass Menschen vor Ort ihr eigenes Potenzial, ihre eigenen Fähigkeiten erkennen, ihre Resignation überwinden und den Willen bekunden, selbständig ihre Zukunft ändern zu wollen.

2013 – Veranstaltung «Frauenquote – was heisst das global?»

Am 12. März luden das Hunger Projekt Schweiz und Deutschland zusammen mit der Organisation Fraueninfo zur Veranstaltung mit Kurzreferaten von der bekannten deutschen Bundestagspräsidentin a.D., Rita Süssmuth und der indischen Landesdirektorin des Hunger Projekts, Rita Sarin, ein. An der anschliessenden Podiumsdiskussion tauschten sich die Referentinnen mit Matthias Mölleney, Gründer und Geschäftsführer peopleXpert, Sue Paredi von Microsoft Schweiz sowie Maja Ziegler von der Fachstelle für Gleichstellung Frau und Mann in Zürich über den Nutzen von Frauenquoten aus.

2019 – Benefizkonzert zu Ehren Anne-Marie Blanc und Daniel Fueter

Daniel Fueter, Vater von unserer Botschafterin Mona Petri und Sohn von Anne-Marie Blanc, hat am 25. September zum Benefizkonzert für das Hunger Projekt Schweiz eingeladen – zu Ehren seiner Mutter, zu seinem eigenen 70. Geburtstag sowie zum 40. Geburtstag seiner Tochter Rea Claudia Kost. Der grosse Konzertsaal der Zürcher Hochschule der Künste war praktisch voll. Das Publikum war begeistert von den Chansonbeiträgen der vielen bekannten Mitwirkenden jeweils in Klavierbegleitung von Daniel Fueter. Der schöne Anlass wurde von Mona Petri moderiert. Der Vorstellung von THP durch den SRF-Radio Moderator Oliver Fueter wurde ein grosses Schwergewicht beigemessen. Dank diesem grossartigen, unvergesslichen Abend konnten 15‘200 CHF gesammelt werden.

2020 – Wir stellen uns der COVID-19-Pandemie

Angesichts des Ausbruchs der weltweiten Covid-19-Pandemie beweist sich der Grassroot-Ansatz des Hunger Projekts als goldrichtig. Inmitten steigender Zahlen von Hungernden weltweit reagieren die Partner:innen in den Programmländern flexibel und erfolgreich auf die Situation. Sie finden Wege, um Projekte – unter Einhaltung von Distanzregelungen – weiter umzusetzen und so mit den zum Teil am stärksten von Hunger bedrohten Menschen ihrer Gemeinschaften weiter zu arbeiten.

2023 – Das Hunger Projekt Schweiz wird 40!

Seit 40 Jahren engagieren sich nun viele Einzelne für die endgültige Beendigung des weltweiten Hungers. Auch wenn schon viel erreicht wurde: noch sind wir nicht am Ziel. Gemeinsam wollen wir unsere Anstrengungen bündeln und effizient gestalten, dass sich die Auswirkung unserer Arbeit vervielfacht. Das Ende des Hungers ist zwar noch nicht erreicht – es ist aber in greifbare Nähe gerückt. Wir werden weiter auf dieses Ziel hinarbeiten, bis der weltweite Hunger ein für alle Mal besiegt wird! Seien Sie mit dabei! Jetzt Spende tätigen.

Empowerment – Investieren Sie in Menschen!